Ablauf einer Bestrahlung

Ablauf einer Bestrahlung

Sind alle Vorbereitungen abgeschlossen und Sie haben keine Fragen mehr, bekommen Sie den Termin zur ersten Bestrahlung. Dieser ist meist am Vormittag. Die Bestrahlungen finden täglich von Montag bis Freitag zwischen ca. 08:00 und 17:00 Uhr statt. Es sind in der Regel 5 Bestrahlungen pro Woche, wobei an jedem Tag die gleiche Dosis eingestrahlt wird. Die Wochenenden und Feiertage sind frei.

Nach der ersten Bestrahlung werden die MTRAs versuchen, einen für Sie passenden Termin einzurichten, zu dem Sie anschließend täglich kommen. Bei der Terminvergabe bemühen wir uns, soweit es unser Praxisbetrieb zulässt, Ihre persönlichen Terminwünsche zu berücksichtigen. Aufgrund von Gerätewartungen o. ä. erhalten Sie rechtzeitig einzelne abweichende Termine. Bei manchen Erkrankungen kann es jedoch auch sinnvoll sein, zweimal täglich zu bestrahlen (Hyperfraktionierung).

Im Bestrahlungsraum hilft Ihnen eine MTRA, sich richtig und jedes Mal gleich hin zu legen. Mit den für Sie angefertigten Lagerungshilfen und Lichtlasern im Raum werden Sie bis auf wenige Millimeter genau wie im Planungs-CT gelagert. Wir erläutern Ihnen dann den Ablauf der weiteren Bestrahlung.

Anschließend müssen wir den Bestrahlungsraum verlassen, überwachen Sie aber ununterbrochen mit Kamera und Gegensprechanlage. Sie bleiben ruhig liegen, evtl. bewegt sich das Gerät um Sie herum. Die erste Bestrahlung dauert in der Regel 10-20 Minuten und liegt somit etwas oberhalb der Dauer der nachfolgenden täglichen Bestrahlungen. Die Lagerung nimmt dabei den größten Zeitraum ein. Die Ersteinstellung erfolgt immer unter Kontrolle eines Arztes und den MTRAs. Die eigentliche Bestrahlung dauert nur ca. 2-3 Minuten. Von der Bestrahlung merken Sie nichts.

Es wird nichts warm oder kalt, Sie empfinden keine Schmerzen oder Missempfindungen. Im Anschluss kommen wir sofort in den Bestrahlungsraum und helfen Ihnen vom Bestrahlungstisch abzusteigen. Die weiteren Bestrahlungen erfolgen durch speziell ausgebildete technische Assistentinnen (MTRA).

Die Bestrahlungsfelder werden während der Therapie regelmäßig durch die Ärzte kontrolliert. Längere Bestrahlungspausen oder Unterbrechungen sind aus medizinischen Gründen in der Regel nicht vorgesehen, um die Wirkung der Strahlentherapie nicht zu mindern. Kommt es ungeplant zu einer Unterbrechung der Therapie, wird diese – falls nötig- durch entsprechende Maßnahmen ausgeglichen.

Bei Therapiehälfte und nach der letzten Bestrahlung ist ein Arztgespräch fest für Sie vorgesehen. Bei Fragen oder Beschwerden ist dieses selbstverständlich jederzeit zusätzlich möglich. Das Vertrauensverhältnis zwischen behandelndem Arzt und Patient ist uns sehr wichtig. Durch den regelmäßigen Kontakt können eventuell auftretende Probleme jederzeit besprochen werden.

In der Regel kann eine Strahlentherapie ambulant erfolgen. Sie können entweder mit dem eigenen Fahrzeug zu uns kommen, oder wenn Sie dazu nicht in der Lage sind, mit einem Taxi. Sie erhalten von uns die dafür notwendigen Bescheinigungen.

Bitte sprechen Sie dieses Thema im Rahmen der Aufklärung an, wenn wir das nicht von uns aus tun. Auch wenn die Bestrahlung stationär begonnen wurde, kann sie, sobald es Ihr Allgemeinzustand erlaubt, ambulant weitergeführt werden.

Sollte Ihr Allgemeinzustand zu schlecht für eine ambulante Behandlung sein, ist die stationäre Aufnahme auf einer interdisziplinären Station des Klinikums, meist auf der onkologischen Station oder in einer der Fachabteilungen des Klinikums Minden oder des Kreiskrankenhauses Stadthagen möglich. Wenn sich Ihr Zustand wieder verbessert hat, kann die Bestrahlung ambulant fortgesetzt werden.

Auch wenn kombinierte Behandlungen erfolgen, z. B. in Verbindung mit einer Chemotherapie, werden Patienten gelegentlich stationär aufgenommen, um die verschiedenen Behandlungsteile zu koordinieren und um die möglichen Nebenwirkungen besser kontrollieren zu können. Sehr erfahrene und speziell geschulte Schwestern und Pfleger werden Sie einfühlsam versorgen.

Bei speziellen Fragestellungen und Problemen stehen uns die Fachabteilungen des Klinikums Minden konsiliarisch stets zur Verfügung.

Die Anschlussheilbehandlung (AHB) ist eine medizinische Rehamaßnahme, die im unmittelbaren Anschluss an eine Strahlentherapie erfolgt. Normalerweise beginnt die AHB ca. 3-4 Wochen nach Abschluss der Bestrahlung.

Ziel einer Anschlussheilbehandlung ist, verloren gegangene Funktionen oder Fähigkeiten wiederzuerlangen oder auszugleichen und den Patienten wieder an die Belastungen des Alltags- und Berufslebens heranzuführen.

Onkologische Rehabilitationsleistungen können sowohl stationär als auch ganztägig ambulant durchgeführt werden. Die Antrittsfristen werden vom jeweiligen Kostenträger vorgegeben. Die AHB dauert in der Regel 3 Wochen, eine Verlängerung ist möglich, wenn der Arzt der AHB-Klinik die Verlängerung für notwendig hält und diese medizinisch-therapeutisch begründet. In manchen Häusern können erkrankte Mütter ihre Kinder ( bis 12 Jahre) mitnehmen, es ist ein Antrag auf Haushaltshilfe oder Kinderbetreuung zu stellen. Sofern Sie nach Abschluss der Strahlentherapie eine Anschlussheilbehandlung in Anspruch nehmen möchten, muss der Antrag rechtzeitig bei dem entsprechenden Kostenträger gestellt werden.

Gerne sind wir auch bei der Auswahl und der Einleitung einer geeigneten AHB im Anschluss an die Bestrahlung behilflich. Wir beraten die Patienten in der Regel nach der Hälfte der Therapiezeit und stellen dann die Anträge für die AHB.

Neben den Kontrolluntersuchungen der zuweisenden Fachärzte sind wir Strahlentherapeuten nach Strahlenschutzverordnung zur regelmäßigen Nachsorge verpflichtet. Nach Abschluss der Strahlentherapie vereinbaren wir in der Regel den ersten Nachsorgetermin in 3 Monaten. Untersucht werden der körperliche Status und krankheitsspezifische Beschwerden bzw. Folgewirkungen der Strahlentherapie.

Wann die strahlentherapeutische Nachsorge letztendlich abgeschlossen ist, entscheidet der behandelnde Arzt aufgrund seines Fachwissens. Bei Problemen und Fragen nach einer Strahlentherapie stehen wir selbstverständlich unseren Patienten und Kollegen jederzeit kurzfristig zur Verfügung.